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(Kornwestheimer Zeitung vom 10.02.2011)
Jetzt gibt's Parkett für die kessen Sohlen
 
Kornwestheim   Der TSC Solitude bleibt zwar nicht mehr auf dem Salamandergelände,
aber immerhin in der Salamanderstadt: Die Suche hat ein Ende,
der Verein hat ein neues Domizil.       
von Susanne Mathes
Peng! Plötzlich sieht keiner mehr was.Ein Kurzschluss beim Kabel-Abzwicken, und plötzlich Umnachtung. Zum Glück aber keine geistige. Stattdessen: Konfusion, Gekicher. ,,Andreas, noch alles dran an dir?", hebt eine Stimme an."Klar", kommt es selbstbewusst von irgendwo gegenüber. Mittels Feuerzeug und fachmännischen Aktionen am Schaltkasten gehen kurz darauf die Glühbirnen wieder an im Tanzsaal des TSC Solitude. Besser gesagt, in dem Raum, aus dem einmal der Tanzsaal werden soll.
 
Es scheppert, es dröhnt, es staubt

 
Der rund 50 Mitglieder starke Kornwestheimer Tanzsportverein, dem schon vergangenen Sommer sein Domizil in der früheren Salamander-Kantine gekündigt worden war, ist nun endlich fündig geworden.In der Enzstraße 17 , in ehemaligen Büros,werden die Vereinsmitglieder zukünftig das Tanzbein schwingen, ,,Wir sind sehr froh, dass wir passende Räume gefunden haben und in Kornwestheim bleiben können", sagt der Vorsitzende Ingo Mager.,,Die Mitglieder kommen aus allen Himmelsrichtungen zum Tanzen hierher",
"Wir haben ein bisschen gespart, weil wir ja schon lange wussten, dass wir irgendwann aus der Stammheimer Straße raus müssen", berichtet Mager. Jürgen Haegler,der zweite Vorsitzende, ergänzt: "Wir sind aber optimistisch, dass es gut weitergeht."Es steht noch eine Zuschuss-Zusage vom Württembergischen Landessportbundaus. Auch keimt beim Verein die Hoffnung dass die Stadt zum Umzug ein Scherflein beitragen wird. Und vielleicht, hoffen Mager und Haegler, finden am neuen Standort ja auch neue Tanzbegeisterte zum TSC. Schließlich verbinde dieser Sport Körper und Geist, halte fit und sorge für inneres Gleichgewicht. Nicht zu vergessen: das "Nebenprodukt" Geselligkeit und gute Atmosphäre. Nach dem Tanzen sitzen die Frauen und Männer zusammen und gönnen sich ein Gläschen. "Wo wir jetzt stehen", sagt Jürgen Haegler, "kommt unser kleines Bistro hin." Durch eine Glasfront wird es vom Tanzparkett getrennt sein, das mit den Maßen von 9,50 auf etwa 11 Meter seinen Zweck vollauf erfüllen werde, wie der Vize-Vorstand bekräftigt. Zwei Monate werden die TSC-Mitglieder wohl schon beschäftigtsein, bis sie fertig sind, Mobiliar, Mischanlage und Dekorationen in die Enzstraße verfrachtet haben und dem Salamander-Areal endgültig ade sagen werden.
erzählt  er. In eine andere Stadt ziehen zu müssen, das hätte den Verein womöglich Mitglieder gekostet, die dann die zu weite Anfahrt abgeschreckt hätte. Nun ist sie also doch gut ausgegangen,die Suche. Und jetzt heißt es für die TSCler:Tanzschuhe mit Tretern tauschen, in strapazierfähige Klamotten schlüpfen kräftig anpacken und Abendschichten im neuen Vereinslokal einlegen. Dass da jede Menge Motivation im Spiel ist, ist kaum zu übersehen: Hier zerren Andreas Rutz, Isabell Brando und Thomas Cieslik den alten Teppichboden weg, da stopfen Sabine Haeglerund Anke Wehner die zusammengerollten Teppichbahnen in dicke rote Säcke, dort baut Michael Nothofer die alte Gegensprechanlage aus. Es scheppert, es dröhnt, es staubt:
Allenthalben wird gewerkelt, damit aus den früheren Büros, deren Zwischenwände inzwischen samt und sonders abgerissen sind, in ein paar Wochen ein aparter Tanzsaal wird - mit dezenten Farbakzenten und geöltem Eichenparkett. "Bisher hatten wir Laminat, aber der eignet sich fürs Tanzen nicht optimal", sagt Mager. "Wenn wir schon investieren müssen, dann also auch in einen richtigen Boden."

Optimistisch in die Zukunft 

Die Investitionen sind allerdings nicht ohne. Rund 10 000 Euro steckt der TSC in seinen Umzug - fast sein ganzes Vermögen.
Dort trainieren sie derweil weiter, parallel zum Umbau in der neuen Behausung. "Meine Frau und ich haben bei der ersten Runde des Bayern-Pokals in Neu-Ulm sogar trotzdem den ersten Platz in der Senioren-Klasse D-Latein geholt", freut sich Haeglerdarüber, dass Umzugsarbeiten und Tanzsport unter einen Hut zu bringen sind. An diesem Abend werden allerdings andere Muskeln als beim Tanzen beansprucht. "Auch'ne Art von Bewegung", scherzt Ingo Mager und packt bei der nächsten Teppichbahn an.